Auch das Grünland will gepflegt sein. Um dieses Ziel zu erreichen sollten die drei “B”`s (nach Dr. Elsäßer und Dr. Briemle) erfüllt sein:
Das regelmäßige Beobachten des Bestandes ist unerlässlich. Diese Beobachtung bietet einen Überblick über die vorkommenden Arten und ihren Anteil an dem gesamten Bestand. Zudem erlauben diese Beobachtungen eine qualitative Einschätzung des Grünlandes.
Wer seine Bestände gut kennt und regelmäßig beobachtet, ist in der Lage bei Problemen schnell zu (be-)handeln. Die Behandlung und das Pflegen umfassen eine breite Spannweite an Maßnahmen.
Natürlich können Standort- und Umweltbedingungen zur Entartung eines Pflanzenbestandes führen. Die häufigsten Ursachen sind jedoch Bewirtschaftungsfehler. In diesem Fall ist eine Symptombehandlung jedoch keine nachhaltige Problemlösung. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit von Ursachenforschung und -vermeidung zur dauerhaften Verbesserung der Grünlandnarbe.
Das Walzen im Frühjahr aufgefrorener Böden gehört ebenso zu den Standardpflegemaßnahmen des Dauergrünlandes. Durch das Walzen wird nach dem Hochfrieren des Bodens die Wiederherstellung der Verbindung von Wurzelzone und Boden gewährleistet. Ferner lassen sich Trittschäden und Fahrspuren einebnen. Verschiedene Unkräuter ( Bärenklau, Wiesenkerbel, Herbstzeitlose etc..) können durch die bodenverdichtende Wirkung des Walzens eingedämmt werden. Das Walzen darf weder bei Frost noch bei zu hohen Grünlandbeständen erfolgen (Beschädigung der Pflanzen). Ferner soll beim Walzen der Boden nicht zu nass (Verdichtungsgefahr) aber auch nicht zu trocken ( ohne Wirkung) sein. Die Walze sollte einen Mindestdurchschnitt von 1 m haben und je m Arbeitsbreite 1 Tonne wiegen. Die optimale Geschwindigkeit beim Walzen beträgt 4km/h.
Durch das Schleppen lassen sich Bodenunebenheiten wie zB: Maulwurfshaufen (Keimbett für Unkräuter) sowie Tritt-und Fahrspuren beseitigen. Das Schleppen dient ferner der Wirtschaftsdünger- und Kotverteilung. Das Schleppen sollte bei einer maximalen Bestandshöhe von 10 cm erfolgen. Desweiteren sollte der Bestand weder bereift noch zu nass sein.
Durch den Einsatz des Striegels (am besten während einer Trockenperiode), lässt sich die Grünlandnarbe entfilzen. Flachwurzelnde Gräser wie zB: Gemeine Rispe werden herausgerissen und vertrocknen. Anschließend nach dem Striegeln sollte eine Nachsaat erfolgen.
Nach jedem Weidegang sollte ein Reinigungsschnitt erfolgen. Durch diese Nachmahd werden Geilstellen beseitigt. Gleichfalls werden ebenfalls die von den Weidetieren geschmähten Unkräuter und Ungräser bekämpft. Die systematische Nachmahd der gemiedenen Unkräuter verhindert deren Samenbildung und führt allmählich zu deren Bekämpfung. Bei hohen Weideresten müssen die Rückstände abgefahren werden, falls kein Mulchgerät eingesetzt wird. Bei der Nachmahd sollte die Arbeitstiefe in etwa 10 cm betragen.
Regelmäßige Über- und Nachsaaten sind eine Standardmaßnahme zur Erhaltung einer leistungsfähigen Grünlandnarbe. Durch Über- bzw. Nachsaaten wird das Samenpotential wertvoller Futterpflanzen im Boden nachhaltig erhöht, so dass die ausgesäten Gräser durch Witterung oder Bewirtschaftungsfehler verursachte Lücken rasch schließen können.